Inflation treibt Verkaufswerte ab Werk auf Rekordniveau
Hamburg, den 9.6.2023: Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels ziehen für das Jahr 2022 eine eher ernüchternde Bilanz, die von der größten Rohstoff- und Energiekrise seit dem Zweiten Weltkrieg geprägt ist. Für die Herstellung von gesunden und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln aus dem Meer musste die Branche steigende Kosten für Rohstoffe, Zutaten, Verpackungsmaterial, Energie und Logistik, aber auch hohe Arbeits- und Bürokratiekosten verkraften. Ferner hat der russische Angriffskrieg in der Ukraine die erhoffte wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflusst.Die produzierte Menge an Fischerzeugnissen nahm im Jahr 2022 um 1,4 % auf 400.977 Tonnen ab und sank damit im zweiten Jahr in Folge, während der Verkaufswert ab Werk im Jahr 2022 inflationsgetrieben um 16,6 % auf 2,3 Mrd. € anstieg. Dieser Wert stellt während der letzten 10 Jahre einen neuen Höchststand dar.
Die Anforderungen durch den Klimawandel und der dadurch erforderliche Umbau hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft laufen auf Hochtouren und stellen neue Herausforderungen für die Branche dar. Mit Besorgnis schauen die Unternehmen auf die vorläufig beschlossene Reform der Fischerei-Kontrollverordnung, die zu weitreichenden Neuerungen bei der Rückverfolgung von Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen führen wird. Die Umsetzung der Verordnung wird in der Praxis, z. B. bei der Zusammenstellung neuer Lose, zusätzliche bürokratische Kosten verursachen, die vermeidbar gewesen wären, wenn die Politik den Empfehlungen des Bundesverbandes gefolgt wäre.
Die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroß- und -außenhandels verurteilen erneut den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der am 24.2.2022 begann. Das Mitgefühl der Branche gilt allen Menschen in der Ukraine, die großes persönliches Leid durch russische Militärgräueltaten erfahren haben. Die weitreichenden direkten und indirekten Folgen dieses Krieges sowie die gegen Russland und Belarus ausgesprochenen Sanktionen werden die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroß- und -außenhandels in Deutschland auch weiterhin herausfordern und sie werden langfristig spürbar bleiben.
Für die Versorgung des deutschen Marktes haben die Sicherstellung der Rohwarenver-sorgung und die unterbrechungsfreie Belieferung der Kunden im In- und Ausland daher höchste Priorität.
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Kontakt:
Dr. Matthias Keller
Bundesverband der deutschen Fischindustrie
und des Fischgroßhandels e. V.
Große Elbstraße 133
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